„Es gibt viele Künstlerinnen. Aber es gibt kaum eine sonst, die so selbständig [ist] und […] die den Formbesitz der Menschheit um ein so Wesentliches vermehrt hat, wie Käthe Kollwitz es getan.“
Curt Glaser (Berliner Börsen-Courier, 1927)
Curt Glaser (Berliner Börsen-Courier, 1927)
In ihrem Frühwerk ließ sich Käthe Kollwitz von literarischen Arbeiten inspirieren und erlangte mit ihrem ersten graphischen Zyklus „Ein Weberaufstand“, angeregt von einem Drama von Gerhart Hauptmann, bereits 1898 große Anerkennung.
Die Beschäftigung mit dem Motiv Mutter und Kind lässt sich über das gesamte Schaffen der Künstlerin verfolgen.
Immer gilt ihre Aufmerksamkeit und ihr Mitgefühl Menschen in schwierigen sozialen und finanziellen Verhältnissen.
Das Thema Tod findet sich in ihrem Werk häufig in Verbindung mit der Trauer der Mutter um ein totes Kind.
Nachdem ihr jüngerer Sohn Peter im Ersten Weltkrieg gefallen war, schuf sie engagierte Werke gegen den Krieg. Die Haltung der Mütter zeigt nun ein energisches Schützen der Kinder.
Der Tod wurde zu einem wiederkehrenden Motiv in ihrem Spätwerk, das Erwarten des Todes wird ebenso thematisiert wie die Klage darüber.
Die persönliche Verfassung von Käthe Kollwitz lässt sich an den zahlreichen Selbstbildnissen der Künstlerin ablesen.